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Ausstellung: Frauen an der Medizinischen Fakultät Freiburg

An zwei Orten - im Uniseum und im Casino der Universitätsklinik Freiburg - werden vom 20. Mai bis 31. August 2015 zwei Ausstellungen gezeigt, die sich dem Thema Frauen in der medizinischen Wissenschaft und in ärztlicher Praxis widmen.

Das Uniseum präsentiert die Ausstellung 'Weibliche Ärzte' - Die Durchsetzung des Berufsbildes in Deutschland. Es ist ein Rückblick auf mehr als 100 Jahre Frauen in der Medizin und eine Geschichte der Berufspraxis von Ärztinnen in Deutschland von

1876 bis 1945. Die Ausstellung thematisiert zunächst die allgemeine Entwicklung des Frauenmedizinstudiums von den Anfängen um 1870 bis zur endgültigen Zulassung von Frauen an allen deutschen Universitäten 1909.

Danach werden die Arbeitsbereiche, in denen die ersten Ärztinnen tätig wurden, behandelt. Über die Forderung nach „weiblichen Ärzten für weibliche Patienten“ etablierten sich, neben der Privatpraxis - in der anfangs ausschließlich Frauen und Kinder behandelt wurden - die ersten Berufsfelder als Ärztin bei der Krankenkasse für weibliche Angestellte, Ärztin bei der Sittenpolizei, sowie als Schulärztin. Erst 1920 wurden Frauen in der Medizin zur Habilitation zugelassen – nun konnten Medizinerinnen auch im Berufsbild der Wissenschaftlerin und der akademischen Laufbahn eine berufliche Perspektive entwickeln. Der 1924 erfolgte Zusammenschluß zum „Bund Deutscher Ärztinnen (BDÄ)“ markiert den Übergang von der Profession zur Professionalität von Frauen im ärztlichen Beruf. Dieser kontinuierliche Fortschritt war aber auch gekennzeichnet vom Ausschluß aller jüdischen Kolleginnen 1933. Viele Namen und Lebenswege derjenigen Frauen, die hierdurch ihre berufliche Existenz verloren, sind durch Verfolgung und Vertreibung während der NS-Herrschaft vergessen. Andererseits wird auch die durchaus erwünschte Mitwirkung von Ärztinnen im NS-Gesundheitssystem dokumentiert.